Wenn gegen Ende des Vorfrühlings die Umgebung in ein zart duftendes, weiß-rosa Blütenmeer getaucht wird, dann ist die Zeit der Marillenblüte – ein Ereignis, dass man erlebt haben muss! Bei der Marille sind die Kelchblätter übrigens meist kräftig dunkelrosa, was der sonst meist weißen (manchmal blassrosa) Blüte einen deutlichen Rosa-Touch verleiht.
Ein kurzes Vergnügen
Je nach Witterungsverlauf des ausgehenden Winters und Vorfrühlings zeigen sich die ersten Marillenblüten Mitte bis Ende März. Anfang April, meist rund um Ostern, kann man die Marillenbäume dann in ihrer ganzen Blütenpracht bestaunen. Doch das Blühvergnügen hält nur kurz an, nach wenigen Tagen ist es auch schon wieder vorbei. Es kann übrigens sein, dass sich unter die Marillen auch schon die eine oder andere Vogelkirsche mischt, denn auch diese beginnen im Erstfrühling zu blühen. Wie man sie voneinander unterscheiden kann: Die Kirschenblüte ist weiß, lang gestielt und steht in Büscheln zu 2 bis 4 an den Kurztrieben, während die Marillenblüte zwar grundsätzlich auch weiß blüht, aber mit ihren dunkelrosa Kelchblättern meist rosa angehaucht erscheint und außerdem kaum gestielt (max. 5 mm) sowie meist einzeln angeordnet ist.
Hauptsache warm
Die Marille hat’s gerne kuschelig warm und wird insbesondere in Mittelmeerstaaten wie Italien und Spanien angebaut. In Österreich findet sie zum Beispiel in der Wachau bestens geeignete Standortbedingungen. Die allseits bekannte „Wachauer Marille“ ist übrigens keine Sortenbezeichnung sondern eine bereits 1995 von der EU eingeführte „geschützte Ursprungsbezeichnung“. Für die Marillenblüte bleibt zu hoffen, dass während der Blütezeit keine Fröste auftreten, denn dann sind die empfindlichen Marillenblüten schnell erfroren.
Am Beginn des Spätsommers beginnt die Marille, dicht gefolgt von den ersten frühen Apfelsorten, Früchte zu tragen. Sie ist nicht nur roh ein wahrer Genuss, sondern auch in der Küche ein richtiges Multitalent. Holen Sie sich die leckeren Früchte für Knödel, Marmelade, Kuchen, Röster & Co.