Sträucher

Sträucher sind neben den Bäumen aufgrund ihrer Lebensdauer wichtige Zeigerpflanzen für die Phänologie.

In dieser Gruppen haben wir klassische Wildgehölze wie die Schlehe oder den Holunder, aber auch Ziergehölze wie Flieder oder die Forsythie die wegen ihrer üppigen Blütenpracht in Städten gern in Parks oder als Straßenbegleitgrün gepflanzt werden. Im Gebirge finden sich dann Vertreter wie die Heidelbeere oder der Wollige Schneeball.

Der Faulbaum ist ein sommergrüner Strauch, der meist nicht höher als 3 m wird. Er ist fast in ganz Europa beheimatet und meist in Niedermooren, Erlenbruchwäldern und Auwäldern zu finden, wächst aber auch auf trockenen Standorten. Seinen Namen verdankt er der Rinde, die im frischen Zustand einen leichten Fäulnisgeruch aufweist. So erkennt man das Gehölz Im Winter: Auffällige Rinde mit weißen, strichförmigen Pusteln Äste fast waagrecht abstehend Endknospe flammenartig geformt und hellbraun behaart Keine Dornen vorhanden In der Vegetationsperiode: Eiförmige Blätter mit auffälligen Blattnerven, die sich vor dem Blattrand bogig vereinen Unscheinbare, grünlichweiße Blüten entspringen in den Blattachseln Früchte anfangs grün, später rot und in der Reife schwarz-violett Wer steht drauf? Für manche Schmetterlingsraupen, wie jene von Zitronenfalter und Faulbaumbläuling, sind die Blätter des Faulbaums im Frühjahr und Frühsommer eine wichtige Futterpflanze. Die Blüten werden von Bienen, Wespen, Schlupfwespen, Fliegen, Käfern und Faltern (speziell vom Kleinen Eisvogel) besucht. Der Faulbaum hat ein eigenartiges Blühverhalten. Seine Hauptblütezeit ist im Vollfrühling und Frühsommer, doch vereinzelte Blüten findet man auch noch bis in den Herbst hinein. Deshalb sind an einem Strauch neben den reifenden Früchten oft auch noch junge Blüten zu finden. So freuen sich viele blütenbesuchende Insekten, weil ihnen der Faulbaum dank…
Im Jahr 1560 wurde der Gewöhnliche Flieder von einem kaiserlichen Gesandten aus Konstantinopel nach Wien gebracht. Er kann als Strauch oder als Baum wachsen. Heute gibt es viele Zuchtsorten mit zum Teil gefüllten Blüten im Handel. Die Beobachtung für die Phänologie beschränkt sich aber auf die einfache ungefüllte Form, deren Farbe sich von bläulich über Violett, rötlich bis zu Weiß erstreckt. So erkennt man die Pflanze Im Winter: längsrissige Borke, die sich in langen Streifen ablösen lässt In der Vegetationsperiode: breit ovale bis herzförmige, gegenständige Blätter charakteristische fliederfarbene Blüte in aufrechten Rispen Doppelgänger Die Säckelblume (Ceanothus spec.) blüht erst im Hochsommer bis in den Herbst mit prächtigen, langen Rispen. Sie hat wechselständige, eiförmige Blätter mit filzig behaarter Unterseite. Wer steht drauf? Der Flieder duftet süß, jedoch ist er aufgrund seiner giftigen Inhaltstoffe bitter und leicht giftig für den Menschen. Sein Nektar ist ebenfalls bitter, wodurch viele Insekten (Hummeln, Bienen, …) die Pflanze buchstäblich meiden. Aufgrund seines sparrigen Wuchses ist er ein beliebtes Nistquartier für Singvögel. Wofür taugt die Pflanze? Obwohl die Pflanze ziemlich bitter ist, dient sie als „Wunderheilmittel“. Sowohl für die Bekämpfung von Verdauungsproblemen, als auch zur Reduzierung des Fiebers macht die Pflanze zu einem besonderen Heilmittel.
Die Forsythie ist kein Wildstrauch, sondern wurde als Zierpflanze aus China eingeführt. Oft wird sie an Straßen und in Vorgärten gepflanzt wo sie im Erstfrühling mit ihrer üppigen gelben Blüte für Aufsehen sorgt. Die Blüte der Forsythie ist für viele Floristen ein Zeichen dafür, dass sie ihre Rosen schneiden können. Die Forsythie wird auch als „Zeigerpflanze des phänologischen Kalenders“ bezeichnet. Sie dokumentiert den Beginn des Erstfrühlings. So erkennt man die Pflanze Im Winter: dicht verzweigter Strauch, mit Korkwarzen auf den Trieben In der Vegetationsperiode: gelbe, vierzählige, zu einem zipfeligen Kelch verwachsene Blüte erscheint vor der Blattentfaltung, 2 bis 3 cm groß gegenständige Blätter im oberen Teil gesägt Doppelgänger Der Winterjasmin, der wie der Name schon vermuten lässt, schon im Winter zu blühen beginnt, hat grüne vierkantige Triebe die erst später verbraunen. Seine Blätter sind dreizählig gefiedert. Die Blättchen sind dabei nur 1 bis 3 cm lang. Seine Blüte hat 5 bis 6 Kronblätter. Wer steht drauf? Die Forsythie schaut nur gut aus. Sie hat keinen Nektar, keinen Pollen und später auch keine Früchte für Vögel oder andere Lebewesen. Wegen ihrer hohen Werbewirksamkeit für Insekten verlieren diese wertvolle Energie bei den fruchtlosen Besuchen. Wofür taugt die Pflanze? Als reine Zierpflanze gedacht,…
Der Gewöhnliche Liguster ist die einzige in Europa heimische Liguster-Art. Er ist relativ anspruchslos und kommt von der Ebene bis in untere Gebirgslagen (1.000 m) vor. Bevorzugte Standorte sind trockenwarme, kalkreiche, gut mit Nährstoffen versorgte Böden. Man findet den Liguster in lichten Wäldern, Auen und Gebüschen ebenso, wie in sonnexponierten Hecken. So erkennt man das Gehölz Im Winter: Buschiger mittelgroßer Strauch (1 bis 3 m) mit aufrechten, rutenförmigen Zweigen Junge Zweige fein behaart, ältere Zweige kahl Knospen nur 5 mm groß, gegenständig angeordnet Beeren oft bis in den Frühling am Strauch In der Vegetationsperiode: 3 – 6 cm lange Blätter fühlen sich ledrig an, sind glattrandig und gegenständig angeordnet Blattoberseite dunkelgrün und seidig matt glänzend, Unterseite heller und mit deutlicher Mittelrippe Kleine weiße Blüten in 6 – 8 cm langen Rispen Traubenähnliche Fruchtstände aus kleinen, schwarz glänzenden Beeren Wer steht drauf? Die streng duftenden Blüten locken Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten zur Bestäubung an. Verschiedenen Schmetterlingsarten dient der Liguster als Futterpflanze. So frisst z.B. die Raupe des Ligusterschwärmers, eine Nachtfalterart, das Laub, und zahlreiche Tagfalterarten, wie z.B. der Kleine Fuchs, laben sich am Nektar der Blüten. Die Früchte werden gerne von Vögeln gefressen, welche die Samen dann ausscheiden und dadurch…
Die Hasel ist häufig anzutreffen. Sie wächst in lichten Wäldern, an Waldrändern und in Feldhecken. Sie ist eine Lichtpflanze, verträgt aber auch mäßigen Schatten. Das Verbreitungsgebiet der Hasel umfasst große Teile Europas und Kleinasiens sowie den Kaukasus. Im Norden Europas reicht es bis zum Polarkreis. Anders als bei vielen anderen Gehölzarten, gibt es bei der Hasel männliche und weibliche Blüten. Die weiblichen sehen aus wie Blattknospen, aus denen jedoch feine rote Fäden herausschauen So erkennt man das Gehölz Im Winter: männliche Blüten (Kätzchen) hängen wie Würstchen bereits im Winter von den Zweigen Kätzchen strecken sich lange vor dem Laubaustrieb und sind dann gelb junge Zweige drüsig behaart, Knospen eiförmig vielstämmiger, buschiger Strauch In der Vegetationsperiode: Blätter 6 – 10 cm lang Blätter unterseits auf den größeren‚ Blattnerven behaart Herbstaspekt schön gelblich bis gelbbraun Doppelgänger Die baumförmig wachsende Baum-Hasel (Corylus colurna) stammt aus Südost-Europa und Westasien und wird gelegentlich als Zierbaum kultiviert. Wer steht drauf? Die Haselnüsse sind Nahrung für eine Vielzahl verschiedener Tierarten. Gut für die Hasel, denn die Nüsse werden deshalb von Kleinsäugern (Eichhörnchen, Bilchen, Mäusen) und Vögeln (Kleibern und Hähern) verbreitet. Die Haselmaus ist sogar nach ihr benannt. Der Pollen wird auch gerne von Bienen gesammelt, obwohl die…
Wer noch nie die köstlichen Heidelbeeren direkt vom Strauch genascht hat, sollte das schleunigst nachholen. Die heimische Heidelbeere hat in den letzten Jahren Konkurrenz  von der aus Nordamerika stammenden Garten-Heidelbeere bekommen. Die Früchte sind zwar größer, aber geschmacklich reichen sie bei Weitem nicht an die Wildform heran. Im Hochsommer wachsen auf unseren Heidelbeersträuchern die ersten reifen Früchte. Es gibt kaum etwas Köstlicheres als eine Handvoll Heidelbeeren zur Stärkung während einer Wanderung durch die Natur, probieren Sie es aus! Im Wald und auf der Heide Den 10 bis 60 cm hohen Zwergstrauch findet man als Unterwuchs in lichten Laub- und Nadelwäldern, in Gebüschen und auf Heiden. Die Heidelbeere liebt frischen bis feuchten, bodensauren, steinig-lehmigen Untergrund. Sie ist in ganz Österreich vertreten, nur in trockenen Tälern und auf humusarmen Kalkböden fehlt sie. Heidelbeeren sind besonders auf Schlagflächen und in Niederwäldern sehr wertvoll, da sie als Unterwuchs den Boden vor Auswaschung und Erosion schützen. Über der Waldgrenze dienen sie der Bodenfestigung von steilen, vom Weidevieh stark betretenen Hängen. So erkennt man das Gehölz Im Winter: Zwergstrauch mit kantig gerieften oder schwach geflügelten, grünen Trieben In der Vegetationsperiode: wechselständige elliptische Blätter, 1 bis 3 cm lang unscheinbare, hängende Blüten, grünlich bis weiß kugelige, schwarzblaue,…
Die Hundsrose ist sehr robust und hat bezüglich Boden und Klima kaum Ansprüche. Sie zählt zu den anpassungsfähigsten heimischen Wildrosen und ist somit in vielen unterschiedlichen Lebensräumen konkurrenzfähig. Das einzige Muss bei ihr ist ein sonniges Platzerl, im Schatten wird man sie kaum blühen sehen. So findet man sie an Wald- und Wegrändern, im Saum von Gebüschen, auf Waldlichtungen und als Pioniergehölz auf nicht mehr bewirtschafteten Wiesen und Feldern. Sie kann von der Tieflage bis 1.600 m hoch steigen. So erkennt man das Gehölz Im Winter: Bis 3 m hohe, breit ausladende Sträucher Bogig herabhängende Triebe Die Stacheln sind immer gegen die Wuchsrichtung nach hinten gekrümmt (daher sehr unangenehm, weil man leicht an ihnen hängen bleibt) Typische Früchte (Hagebutten oder auch Hetscherln genannt) sind meist auch im Winter am Strauch In der Vegetationsperiode: Kaum duftende Blüten mit fünf weißen bis blassrosa Blütenblättern Das typische Hundsrosen-Hetscherl ist glänzend-glatt ohne Borsten oder Drüsenhaare und wird etwa im Oktober reif Kelchblätter am vorderen Hetscherl-Ende sind zurückgeschlagen, nach der Reife aber meist abfallend Doppelgänger Neben der Hunds-Rose gibt es noch einige weitere heimische Wildrosenarten. Das Wildrosenbestimmen ist sehr schwierig, da es sich um eine äußerst vielgestaltige Gruppe mit zahlreichen Varietäten handelt, die sich erst…
Die Kornelkirsche, auch Dirndlstrauch genannt, ist von Süd- und Mitteleuropa bis nach Mittelasien verbreitet. Erkennen kann man diesen bis 4 Meter hohen Strauch oder Baum an seinen elliptischen, glänzend grünen Blättern und den goldgelben Blüten im Vorfrühling. Wenn ihr besonders viele Exemplare dieses früh blühenden Strauches sehen wollt, solltet ihr ins Pielachtal fahren. Dort stehen so viele, dass manche es auch das Dirndltal nennen. So erkennt man das Gehölz Im Winter: junge Triebe fein behaart und auf der Sonnenseite leicht gerötet zwei Knospentypen: die Blütenknospen sind kugelig dick, die Blattknospen sind dagegen schmal, lang und vorwiegend an den Spitzen der Triebe In der Vegetationsperiode: goldgelbe, in kleinen, an der Basis mit vier gelben Tragblättern versehenen Dolden meist paarige, glänzend rote, längliche und etwa 2 cm große Frucht mit großem Kern Doppelgänger Die zweite heimische Art aus der Gattung Cornus ist der Rote Hartriegel (Cornus sanguinea), dessen Blätter jenen der Dirndl sehr ähnlich sehen. Im Gegensatz zum Roten Hartriegel ist die Dirndl auf der Blattunterseite in den Winkeln der Blattnerven bärtig behaart. Außerdem blüht der Dirndlstrauch vor dem Blattaustrieb, hat gelbe Blüten und trägt längliche, rote Früchte von der Größe einer kleinen Olive. Der Rote Hartriegel hat hingegen weiße Blütendolden und…
Das Gewöhnliche Pfaffenhütchen ist ein meist 1,5 bis 3 m hoher, dicht verzweigter Strauch. Zu finden ist er von der Ebene bis in mittlere Gebirgslagen. Der häufige Strauch besiedelt Auwälder, Hecken, Waldränder und Gebüsche. Da er nährstoff- und basenreiche Böden braucht, findet man ihn öfter über kalkhaltigem Gestein. Die unauffälligen Blüten kann man am Übergang von Vollfrühling zu Frühsommer unter die Lupe nehmen. So erkennt man das Gehölz Im Winter: Zweige stumpf 4-kantig, teilweise mit 4 Korkleisten Geöffnete Fruchtkapseln hängen vertrocknet oft auch im Winter noch an den Zweigen In der Vegetationsperiode: Unscheinbare Blüten mit (meist) 4 weißlichen bis grünlichen Blütenblättern Rote Fruchtkapseln, die an die Kopfbedeckung christlicher Pfarrer erinnern (daher auch der Pflanzenname) Aus Fruchtkapsel hängen, sobald sie aufspringen, eiförmige orange Samen Attraktive orange bis purpurrote Laubfärbung im Herbst Doppelgänger In Österreich kommen noch zwei Schwesternarten vor. Die Zweige vom Warzigen Spindelstrauch (Euonymus verrucosa) haben unzählige Korkwarzen und fühlen sich deshalb rau an. Der Breitblättrige Spindelstrauch (Euonymus latifolia) hat größere Laubblätter, 5 Blütenblätter und Zweige, die im Querschnitt oval („zusammengedrückt“) sind und keine Korkleisten haben. Wer steht drauf? Die Blüten werden von verschiedenen Insekten wie Fliegen, Bienen und Ameisen besucht. Die orangen Samen werden von Vogelarten wie Drossel, Rotkehlchen…
Die Purpur-Weide zählt zu den schmalblättrigen Weiden, die typischerweise gewässernah wachsen. Die dünnen biegsamen Zweige und der strauchförmige Wuchs machen es möglich, dass sie im Fall eines Hochwassers niedergewalzt werden und sich anschließend wieder aufrichten können. Eine Besonderheit der Purpur-Weide ist, dass sie, anders als ihre schmalblättrige Verwandtschaft, auch trockene Standorte wie Schottergruben und Geröllfluren besiedelt. So erkennt man das Gehölz Im Winter: Charakteristisch für alle Weiden ist die schraubige Knospenstellung (Wendeltreppenprinzip), die Purpur-Weide ist hier jedoch schlampig, und an manchen Trieben sitzen mittendrin einfach zwei Knospen gegenüber – ein sicheres Bestimmungsmerkmal für die Purpur-Weide In der Vegetationsperiode: Blätter bis 10 cm lang und „kopflastig“, also über der Mitte hin zur Blattspitze am breitesten Blattunterseite blaugrün gefärbt, wegen Wachsschicht, die leicht abgewischt werden kann Während der ca. zweiwöchigen Blühphase treiben die männlichen Kätzchen mit kräftig purpurgefärbten Staubgefäßen aus Doppelgänger Während dem Großteil der Vegetationsperiode sind alle Weiden ohne Blüten und ohne Früchte anzutreffen und viele Arten sehen sich in diesem Zustand sehr ähnlich. Außerdem gibt es zahlreiche Hybridformen, also Kreuzungen zwischen verschiedenen Arten, was ein Bestimmen noch schwieriger macht. Wer steht drauf? Vor allem die männlichen Exemplare der Purpur-Weide werden von zahlreichen Insektenarten besucht. Honigbienen und Wildbienen besammeln sowohl Nektar…
Der Rote Hartriegel ist ein sommergrüner Strauch, der in weiten Teilen Europas verbreitet ist und in Österreich recht häufig vorkommt. Anzutreffen ist der basenliebende Strauch von der Ebene bis in eine Höhe von etwa 1.200 m, wobei er recht anspruchslos ist. So findet man ihn im Auwald und in Mooren ebenso wie in Laubmischwäldern, Hecken oder auf trockenen Hängen. Doppelt hält besser Eigentlich blüht der Rote Hartriegel gleichzeitig mit dem Schwarzen Holunder und läutet den Beginn des Frühsommers ein. In besonders warmen Jahren kann es jedoch sein, dass es auf einigen Trieben zu einer Nachblüte kommt, etwa im September. Also nicht wundern, wenn man die Blüte zweimal im Jahr beobachtet! So erkennt man das Gehölz Im Winter: Einjährige Zweige auffallend rot gefärbt Vielstämmiger, dicht verzweigter und breitwüchsiger Strauch In der Vegetationsperiode: Blätter haben auffällig bogige Blattnerven Viele weiße, 4-zählige Blüten sind schirmförmig angeordnet blüht nach dem Blattaustrieb Kugelige blauschwarze Früchte mit 5 bis 8 mm Durchmesser Blätter im Herbst auffällig purpurn bis violett-rot gefärbt Doppelgänger Die zweite heimische Art aus der Gattung Cornus ist der Dirndlstrauch, oder auch Dirndl (Cornus mas), dessen Blätter jenen des Roten Hartriegels sehr ähnlich sehen. Im Gegensatz zum Roten Hartriegel ist die Dirndl auf der…
Die Sal-Weide ist eine „Mitteleuropäerin“ und im Gegensatz zu vielen anderen Weidenarten gewässerfern zu finden. Sie meidet sehr nasse und sehr trockene Standorte und fühlt sich auf frischen, nährstoffreichen Stellen am wohlsten. Als typisches Pioniergehölz besiedelt sie gerne Waldlichtungen und Waldschläge. Ihr Vorkommen reicht von den Niederungen bis in die subalpine Höhenstufe. In Gunstlagen kann sie bis in eine Höhe von 1.800 m aufsteigen. Männchen und Weibchen getrennt in zwei Häusern Wie alle Weiden ist auch die Sal-Weide zweihäusig, das heißt auf einem Pflanzenexemplar werden entweder nur weibliche oder nur männliche Blüten ausgebildet. Die männlichen Blüten enthalten Staubblätter, die weiblichen Blüten Fruchtknoten mit Griffel. Außerhalb der Blütezeit/Fruchtzeit sind die beiden Geschlechter nicht unterscheidbar. Pioniere vor Die Sal-Weide ist eine typische Pionierbaumart. Diese sind die ersten Baumarten, die vegetationsfreie Flächen (z. B. Kahlschläge, Brandflächen u. a.) besiedeln. Sie sind raschwüchsig, widerstandsfähig, lichtbedürftig und haben geringe Standortansprüche. Bestäubung und Samenverfrachtung werden meist vom Wind erledigt. Weitere Pionier-Gehölze sind z. B. Hänge-Birke (Betula pendula), Rot-Kiefer (Pinus sylvestris) oder Schwarz-Erle (Alnus glutinosa). So erkennt man das Gehölz Im Winter: Die Rinde am älteren Holz ist von Korkpusteln durchsetzt und sieht deshalb aus, als wäre sie mit vielen Plus-Zeichen oder Rauten-Symbolen übersät. Mit zunehmendem Baumalter…
Die Schlehe wächst in Hecken, auf Böschungen und an Waldrändern, wobei sie sowohl nährstoffarme als auch nährstoffreiche Standorte besiedelt und mäßig trockene bis frische Bedingungen bevorzugt. Sie kommt mit bodensaurem und auch mit basischem Untergrund zurecht und gedeiht in begünstigten Lagen bis in Höhen von 1.400 m. Eines ist ihr jedoch wichtig: ausreichend Licht! Schmetterlingsmagnet Wenn die Schlehe im Erstfrühling blüht, ist es oft noch zu kalt für unsere Honigbienen. Dann übernehmen unsere heimischen Hummeln die Bestäubung und sorgen für Schlehen-Nachkommenschaft. Da die Schlehenblüte neben Pollen auch Nektar bietet, zieht sie auch viele saugende Schmetterlinge an, die sehr zeitig im Jahr unterwegs sind. Dazu zählen z.B. Tagpfauenauge, Landkärtchen, Schwalbenschwanz und Kleiner Fuchs. Insgesamt wurden über 113 Schmetterlingsarten auf Blüten und Blättern der Schlehen festgestellt. Damit stellt sie sogar die vielgelobte Schmetterlings-Pflanze Brennnessel in den Schatten! So erkennt man das Gehölz Im Winter: Zugespitzte Triebspitzen (Dornen) dienen der Verteidigung Sehr kleine Knospen (ca. die Größe eines Stecknadelkopfes) Wuchshöhe 1 bis 3 m In der Vegetationsperiode: Blüht vor dem Laubaustrieb Weiße, dicht stehende Einzelblüten mit gelben oder roten Staubbeuteln Kugelige, dunkelblaue, bereifte Früchte, Durchmesser 1 bis 2 cm Doppelgänger Der Weißdorn (Crataegus monogyna) blüht erst ab Mitte Vollfrühling. Die Blätter sind gelappt…
Der Schwarze Holunder ist ein Stickstoffzeiger und fühlt sich auf frischen bis feuchten Standorten am wohlsten. Er ist sehr häufig und gedeiht in Auwäldern, lichten Laubwäldern, an Waldrändern und Gebüschen. Weil er seit jeher kultiviert und vielseitig genutzt wird, fehlt der anspruchslose Kulturfolger auf fast keinem Bauernhof. Wann beginn endlich der Sommer? Der kalendarische Sommerbeginn orientiert sich an der Sommersonnwende, die am 21. Juni stattfindet. Die Meteorologinnen und Meteorologen sind da etwas früher dran und datieren den Beginn der warmen Jahreszeit mit dem 1. Juni. Die Naturbeobachterin und der Naturbeobachter hingegen will sich auf kein fixes Datum festlegen, schließlich sind Wetter und Naturentwicklung jedes Jahr anders. Vielmehr achtet er genau auf die Blüte des Schwarzen Hollers, denn diese läutet im Naturkalender traditionell den Frühsommer ein. So erkennt man das Gehölz Im Winter: Paarig angeordnete, längliche Knospen, aus denen auch im Winter schon die Spitzen der Jungblätter herausschauen Oft treiben die jungen Blätter schon im Winter aus Markhaltige Äste Rinde der jungen Triebe hat auffällige Korkwarzen, sogenannte Lentizellen Höhe bis zu 7 m, Wuchsform meist strauchförmig, man kann ihn aber auch als Baum ziehen In der Vegetationsperiode: Streng riechende Laubblätter bestehen meist aus 5 Teilblättchen Weiße, 5-zählige Einzelblüten in flachem Schirm…
Der Wollige Schneeball mag Wärme, Kalk und Licht und besiedelt bevorzugt lichte Laubwälder (Eichenmischwälder und Föhrenwälder), Gebüsche und Wegränder. An Kalkstandorten gedeiht er auch in höheren Gebirgslagen bis hinauf zur oberen Laubwaldgrenze. Er ist im Mittelmeergebiet, in wärmebegünstigten Regionen Mitteleuropas, im Westen bis England und im Osten auf dem Balkan heimisch. So erkennt man das Gehölz Im Winter: Gelbgraufilzig behaarte, gegenständige Knospen Rinde in jungem Zustand braun und rau, später graubraun und längsrissig mit Korkporen 1 bis 4 m hoher buschiger Strauch In der Vegetationsperiode: Blütenstände = dichte, cremeweiße, endständige Trugdolden mit einem Durchmesser von 5 bis 10 cm Blätter oval, dicklich und fühlen sich rau an (graufilzig behaarte Unterseite) Meist mehrfärbige Fruchtstände (grüne, rote und schwarze Beeren zeitgleich an einer Dolde) Herbstaspekt rot Wer steht drauf? Schwebfliegen, Zweiflügler und Käfer werden von den stark und etwas unangenehm duftenden Blüten angelockt und sorgen für die Bestäubung. Der Geruch entsteht durch den Inhaltsstoff Methylamin, der z.B. auch in den Blüten von Weißdorn, Birne oder Eberesche enthalten ist. Die Früchte sind eine beliebte Nahrung für viele Vogelarten. Wintersteher Die Früchte des Wolligen Schneeballs sind „Wintersteher“, das heißt, sie hängen im Winter oft noch getrocknet an den Zweigen und sind in der kalten…